MACKE LABOR im Kunstmuseum Bonn

Installiert im Kunstmuseum Bonn, 2004

 

Welcher Museumsbesucher wüsste nicht die Vorzüge eines Audio Guides zu schätzen, könnte er die lästigen Begleitumstände vergessen: das gängelnde 'Abfragen' der einzelnen Exponate, die Unbequemlichkeit des Tragens, das leidige Mithören im Gedränge. Hier schafft das MACKE LABOR Abhilfe: Als temporäre Einrichtung im Kunstmuseum Bonn bindet es die neue Audiotechnologie LISTEN in ein pädagogisches Environment ein, wenige Monate nach der erfolgreichen Premiere der audiovisuellen Installation "Raumfaltung" von Beat Zoderer, Ramón González-Arroyo, Gerhard Eckel und Oswald Egger im Rahmen der Ausstellung "Beat Zoderer - Der doppelte Boden ist tiefer als man denkt". Auch im MACKE LABOR taucht der Besucher via Kopfhörer in einen Klangraum mit faszinierender Akustik ein. Was zu hören ist, hängt allein von der Kopfrichtung des Besuchers und seiner spontanen Bewegung im Raum ab. Vermittlung vollzieht sich so im fließenden Übergang mit dem Erlebnis der Originale zu einem sinnlichen Gesamteindruck.

 

Neue Technologien erfordern neue Inhalte. Das Environment MACKE LABOR experimentiert mit neuartigen akustischen Möglichkeiten und bringt ungewöhnliche Perspektiven auf die Kunst von August Macke: Kritiker, Kunsthistoriker und Restauratoren 'kommen zu Wort' und treten dem Besucher im Hörerlebnis eines Features entgegen; erstmals wird auch das Geheimnis einer Gemälde-Rückseite gelüftet. Das MACKE LABOR versteht sich als Beitrag zur Diskussion um neue Wege der Vermittlung und dokumentiert seine Andersartigkeit auch nach außen. Eine eigene Ausstellungsarchitektur grenzt das 'Versuchsfeld' optisch vom Sammlungsbereich des Museums ab. Dass ausgerechnet das Œuvre von August Macke zum Gegenstand der neuen LISTEN-Vermittlung wurde, hat seinen Grund. Birgt doch erst der andersartige, ungewohnte Blick die Chance, das allzu gesetzte Verständnis eines Werks der Klassischen Moderne zu hinterfragen.

Man sieht nur, was man hört? Vielleicht sieht man besser, hat man im MACKE LABOR gehört. Das zumindest war unser Ziel. Und noch eins: Besucher, die den Fragebogen zum MACKE LABOR ausfüllen, erhalten kostenlos ein Materialbuch. Für das Environment stehen drei LISTEN-Kopfhörer zur Verfügung. 

 

Als Teil des von der EU geförderten Forschungsprojekts LISTEN sind am MACKE LABOR beteiligt: Kunstmuseum Bonn; Fraunhofer-Institut für Medienkommunikation IMK, Sankt Augustin; IRCAM - Institut de Recherche et Communication Acoustique/Musique, Paris; AKG Acoustics, Wien.

(Auszug LISTEN website. Copyright FhG IMK)

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